Hl. Florian

 

Hl. Florian (4. Mai im Jahreslauf) – Kirchenpatron von Gallbrunn
und Schutzpatron der Freiwilligen Feuerwehren (gegen Feuersbrunst)

 

 St. Florian-Kirche in Gallbrunn

 

Als Kind soll Florian ein brennendes Haus mit einem Kübel gelöscht haben. – Ein Köhler, der in einen brennenden Meiler gefallen war, blieb unversehrt, da er den hl. Florian angerufen hat.

 

Atributte:

Feuer, Haus, Krieg, Krug, Kübel, Schwert und Palme, Stein, Wasser

 

Florian kam in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts in Zeiselmauer bei Wien zur Welt. Er wurde getauft und christlich erzogen. Nach einigen Jahren Offizierstätigkeit im römischen Heer wurde er Leiter der Kanzlei des kaiserlichen Stadthalters im römischen Lauriacum, dem heutigen Lorch bei Enns in Oberösterreich.

Als unter Kaiser Diokletian zu Beginn des vierten Jahrhunderts grausame Christenverfolgungen ausbrachen, wurden auch in Lauriacum 40 Gläubige verhaftet und in den Kerker geworfen. Florian, der praktizierende Christ, wollte den Unglücklichen helfen und plante ihre heimliche Befreiung. Bei dem Versuch in den Kerker zu gelangen, wurde er jedoch ebenfalls festgenommen und dem Stadthalter Aquilinus, seinem direkten Vorgesetzten vorgeführt. Als Florian es ablehnte, den Göttern zu opfern, und auch nicht bereit war, seinem Glauben abzuschwören, wurde er grausam gefoltert und musste die furchtbarsten Martern erleiden.

Zuletzt hängte man ihm einen Mühlstein um den Hals und stürzte ihn in die Enns.

Die Legende berichtet dazu, dass der leblose Körper Florians auf einen Felsen gestülpt und dort von einem Adler bewacht worden sei, damit Heiden ihn nicht schänden konnten. Eine Witwe namens Valeria barg den Leichnam Florians und bestattete ihn auf ihrem Gut. Im achten Jahrhundert errichteten die Passauer Bischöfe über der Begräbnisstätte des Märtyrers Florian das berühmte Chorherrenstift St. Florian sowie eine Kirche. Wen wundert es also, wnn die im 19. Jahrhundert entstehenden Feuerwehren den hl. Florian als Schutzpatron für ihre Tätigkeit erwählten?

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge und Feuerwehrhäuser schmückt die Darstellung des Heiligen, und der Florianitag, der 4. Mai wird zum Festtag für alle Feuerwehren.

Selbstverständlich sind damit auch eine Reihe von Bräuchen und Sprüchen verbunden. Besonders günstig stehen die Vorzeichen, wenn es an diesem Tag regnet: Dann nämlich, so sagt man, bleibt das Land das ganze Jahr über von Bränden und Feuersnöten verschont.

Uns heutigen Menschen - ausgerüstet mit Blitzableitern, Feuerversicherung und den mondernsten technischen Feuerlöschgeräten - ist vielleicht nicht mehr ganz bewusst, welch verherrende Wirkung ein Brand haben kann. Die Verehrung des hl. Florian wurzelt aber in einer Zeit, als die Menschen den Flammen nahezu ausgeliefert waren und die Existenz jedes einzelnen in Minutenschnelle vernichtet werden konnte. Der hl. Florian als Schutzheiliger für die materielle Existenz der Menschen hat sich somit im religiösen Leben und im Brauchtum einen festen Platz erobert - und wie es aussieht, nimmt seine Verehrung noch zu, denn gläubige Menschen sind auch heute überzeugt, dass menschlicher Geist und menschliche Technik allein nicht vor Bränden und anderen Unglücksfällen schützen.